Segel des Glaubens setzen, damit Gott es füllt mit Hl. Geist

Der Hl. Hilarius von Poitiers (in Frankreich) war Bischof und Schriftsteller im 4. Jahrhundert. Er hat eine große Abhandlung über die Dreifaltigkeit Gottes geschrieben. In der Einleitung darin kommt er auf ein schönes Bildwort, das mich sehr angesprochen hat. Ich will es jetzt, in den Tagen vor dem Pfingstfest, weitergeben. Im Stil der Anrede an Gott, also im Stil des Gebets, schreibt er:

„Ich bekenne nur mein Wollen. Im übrigen muss ich beten um die Gabe deiner Hilfe und deines Erbarmens, dass du die ausgespannten Segel meines Glaubens und meines Bekennens füllst und uns auf dem Kurs des Begonnenen vorantreibst.“

Ja, wir müssen nicht erst den Glauben verstehen, um uns dann für ihn zu entscheiden, gar in dem Maß, als wir ihn verstanden haben und aus eigener Einsicht verantworten können. Wir dürfen umgekehrt den Glauben, ja sogar das schlichte Bekenntnis, wie wir es von klein auf übernommen haben, aufspannen wie ein Segel … und während ich mir das bildhaft vorstelle, wird meine Seele schon weit, frei und hochgespannt … und dann erhoffen, erbitten und erwarten, dass Gott dieses Segel füllt mit dem Wind des Hl. Geistes. Dann kommen wir in Fahrt, dann kommen wir voran. So kann es Pfingsten werden, wenn wir nicht misstrauisch, gar missmutig oder verzagt abwarten, ob etwas geschieht in der Kirche. Sondern wenn wir schon voraus hochherzig die Segel des Glaubens und des Bekennens hissen.