Gemeindegesang im Gottesdienst

„Wer singt, betet doppelt,“ heißt es. In der Reihe seiner thematischen Sitzungen hat sich der Stadtkirchenrat im Oktober 2024 mit dem Gemeindegesang im Gottesdienst befasst. Man könnte meinen, angesichts der großen und wichtigen Themen, die uns als konkrete Ortsgemeinde vor Herausforderungen stellen, sei das ein kleines „nice to have“. Aber gibt es einen deutlicheren Indikator für unser gemeinsames Christsein, für die Lebendigkeit des Glaubens, als dieses kleine Detail? Die freudige, aufgeschlossene, gemeinschaftliche aktive Teilnahme am Gottesdienst – woran ließe sie sich mehr ablesen als am Gesang der Gemeinde? Umgekehrt, wo er ausfällt, spiegelt das die ganze Depression und den Verfall des christlichen Lebens in unserem Land. Tatsächlich hat der engagierte Austausch im Stadtkirchenrat gezeigt, dass in diesem nur scheinbar kleinen Thema eine Menge „Musik drinsteckt“. Es ist auch nicht ein Thema, das man einfach an die Profis von der Kirchenmusik abgeben kann. Nein, der Gemeindegesang gehört ins Herz der Gemeinde, und die Belebung des Gemeindegesangs gehört als zentraler Baustein ins pastorale Konzept der Stadtkirche.

Wir fördern nach Kräften einen lebhaften Gesang in der Gottesdienstgemeinde! Zu diesem Ziel hat sich der Stadtkirchenrat auf fünf kleine Maßnahmen verständigt, die realistisch ab sofort umgesetzt werden können:
1. Nach der Kommunion wird öfters eine Kommunionstille gehalten. Anstelle eines Danklieds tritt ein schwungvolles Schlusslied (so wie der DJ auf einer Party einen „Rausschmeißer“ vorsehen würde).
2. Durch gutes und deutliches Mitsingen (bzw. Vorsingen) nehmen der Zelebrant, der Kantor oder die Kantorin, sowie die Organistin die Gemeinde beim Singen mit.
3. Ein „Lied des Monats“ wird im Gottesdienstanzeiger angekündigt, an mehreren Sonntagen hintereinander häufig gesungen, in der Statio oder Predigt oder im Gottesdienstanzeiger erschlossen.
4. Verstärkt werden Wechselgesänge aus dem Gotteslob gesungen, wo Elemente für Vorsänger und die ganze Gemeinde wechseln, woraus sich ein gesanglicher Dialog zwischen Vorstehern / Vorsängern und der Gemeinde entwickelt.
5. Es werden „Feedback“-Strukturen zum Gemeindegesang geschaffen; z.B. kleine Fragebögen, die ganz unmittelbar und bequem durch Einreißen am Seitenrand beantwortet werden.