Das traditionelle große Sebastianiamt mit dem Stadtrat, musikalisch gestaltet vom Achdorfer Männerchor und den Turmbläsern mit der Kögler-Messe, konnte wegen Corona nicht stattfinden. Ebenso mussten die einzelnen Sebastianiämter ausfallen, zu denen sich verschiedene Vereine und Gruppen üblicherweise treffen. Stattdessen hatte der Stiftspropst am eigentlichen Gedenktag, dem 20. Januar, in die Sebastianikirche zu einer nicht öffentlichen Hl. Messe um 12.00 Uhr eingeladen. Und alle waren mit den Spitzenrepräsentanten gekommen: die Stadt mit Oberbürgermeister Alexander Putz und 2. Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger, die Stadtkirche mit der Vorsitzenden des Stadtkirchenrats Rita Faltermeier und St. Jodok mit der stv. PGR-Vorsitzenden Dagmar Müller, die Vorstände der Wallfahrtsfrauen, der Königlich Privilegierten Feuerschützen und des Landshuter Hotel- und Gastronomenverbands. Dazu ein Ministrant namens Sebastian als Vertreter aller Namenstagskinder und zwei Vertreter der Anbetungsgruppe, die derzeit wöchentlich in St. Peter und Paul zusammenkommt, aber natürlich nach wie vor Heimat in der Sebastianikirche hat. In diesem kleinen Kreis war es ein schönes, würdiges Sebastianiamt. Nicht nur wurde auf diese Weise eine Tradition lebendig gehalten. Der Hl. Sebastian, traditionell Patron gegen die Pest, wurde auch als Fürsprecher in dieser Corona-Zeit angerufen. Dazu predigte der Stiftspropst Dr. Franz Joseph Baur. Zur unverletzbaren Würde des Menschen gehört, ganz wie man am edlen, von den Pfeilen nicht entstellten Leib des Märtyrers Sebastian sieht, mindestens dreierlei in dieser Corona-Zeit: die Leitung durch die Vernunft, der solidarische Blick auf die Betroffenen und der hoffnungsfrohe Ausblick auf ein gutes Leben nach oder auch mit Corona.