Die Ehrlichkeit gebietet es, nicht nur erfreuliche und anerkennenswerte Meldungen hier zu platzieren, sondern manchmal auch, wenn etwas nicht geklappt hat.
An eben dieser Stelle wurde im Februar von einer Versammlung aller am Chorgesang Interessierten in der Stadtkirche berichtet, die nach der Corona-Unterbrechung in neuer Formation als „Stadtkirchenchor“ gestartet sind. Die Chancen dieses Projekts – eine größere Zahl von Chormitgliedern, die ein attraktives musikalisches Programm bewältigen, so dass sich auch Jüngere finden, die gern singen und sich dem Chor anschließen – waren es wert, es zu versuchen. Über die Monate hin hat sich jedoch gezeigt, dass sich diese Chancen nicht haben realisieren lassen. Zu unterschiedlich waren die Erwartungen, die Traditionen, die Ansprüche, die Terminkapazitäten, die Vorstellungen der Beteiligten, als dass sich ein harmonisches Ensemble mit gemeinsamem Programm, gemeinsamem Probentermin, gemeinsamer Leitung und gemeinsamer Freude an der Kirchenmusik hätte formen lassen. Deshalb hat Stiftspropst Baur im Einvernehmen mit den beiden Musikerinnen und der Verwaltungsspitze der Stadtkirche das Projekt „Stadtkirchenchor“ für beendet erklärt und das dem (Rumpf-)Chor am 20.9.2022 persönlich mitgeteilt. Nur das bereits weit gediehene, geprobte, geplante, organisierte Konzert mit Haydns Schöpfung am 5.11.2022 wird noch durchgeführt. Vor Jahresende wird keine Entscheidung getroffen, mit welchem Konzept oder welchen Konzepten ein Neuanfang für den Kirchenchor oder mehrere Kirchenchöre in der Stadtkirche unternommen wird. Da braucht es jetzt eine Zäsur. Aber unsere Musikerinnen arbeiten bereits daran. In der Zwischenzeit kommen andere Gesangsensembles oder – wie in der Corona-Zeit – professionelle Musiker zum Einsatz, um die Gottesdienste in gewohnter Festlichkeit zu gestalten.
Allen, die mit gutem Willen am Projekt „Stadtkirchenchor“ beteiligt waren und die versucht haben, die Spannungen und Konflikte im Guten zu lösen, sei für ihr Engagment herzlich gedankt.