Pfarrer Rössler gestorben

Am 25. Oktober ist der langjährige Pfarrer von St. Jodok, Alfred Rössler, im Alter von 85 Jahren verstorben. Am 17.11.2023 hat Herr Dekan Blei im Auftrag des Erzbischofs für ihn das Requiem in St. Jodok gefeiert und anschließend auf dem Hauptfriedhof im Priestergrab der Pfarrgemeinde St. Jodok die Urne mit seiner Asche beigesetzt.

Anstelle eines Lebenslaufs über ihn hat unserer verstorbener früherer Pfarrer selbst noch einmal das Wort ergriffen und sich an die versammelte Gemeinde gewandt. Dekan Blei hat ein Schreiben von ihm zu diesem Anlass vorgetragen. Daraus sei zitiert, im Sinn seines Vermächtnisses:

Feiert einen hoffnungsvollen und frohmachenden Gottesdienst!
Ich habe ja mein ganzes Leben auf diese „Karte“, auf Gott gesetzt. Und deshalb mit großer Erwartung und Neugier diese „Stunde der Wahrheit“ erwartet in der Hoffnung auf Klarheit in meinen Zweifeln und Fragen, Klarheit in meinem Glauben.

Meine Lebensdaten sind eigentlich ganz unwichtig. Lediglich eine Zahl hat mich immer gefreut: Dass mein Geburtsjahr ’38 mit dem Geburtsjahr unserer Kirche übereingestimmt hat: 1338. Ich habe darin immer ein Stück „Fügung“, meine Bestimmung gesehen. Und 85 Jahre bin ich alt geworden. …

Im Blick zurück möchte ich feststellen: Ich bin nicht unzufrieden mit meinem Leben. Vieles ist mir unverdient „zugefallen“: viel Vertrauen, Freundschaft und Liebe. Und auch das Geschenk, eine Kirche, die mir einmal ganz und gar nicht sympathisch war, von Grund auf umgestalten und renovieren zu dürfen. Wer weiß, ob wirklich, was ich selber geplant hatte, immer besser geworden wäre.

Doch um Euer Gebet bitte ich Euch schon. Ich habe es nötig. So vieles in meinem Leben ist bruchstückhaft geblieben. Ich habe manhes gesehen, was ich als Pfarrer hätte anders machen sollen und wollen. Ich war oft genug über mich selber traurig, weil ich nicht der Seelsorger geworden bin, der ich werden wollte. Ich bitte hier auch alle jene um Barmherzigkeit und Vergebung, die ich enttäuscht habe. Doch hat mich immer das Vertrauen getragen, dass ich mir den Himmel nicht zu verdienen brauche, weil Gott mir ja alles schenken will. Das habe ich vom Heiligen Jodok, dem Patron unserer Kirche, gelernt, der seit Jahrhunderten als Wegbegleiter den Pilgern unterwegs Hilfe und Schutz gewährt. Vielleicht interessiert es den einen oder anderen, einen Blick in meine  umfangreiche Homepage über den Heiligen Jodok zu werfen. Das würde mich sehr freuen.

Ja, lieber Herr Pfarrer Rössler, unser Gebet ist Ihnen sicher.

O Herr, gib deinem Diener die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.

Stiftstpropst Franz Joseph Baur würdigte in einem Nachruf die Spuren des Wirkens seines Vorgängers in der Pfarrgemeinde St. Jodok. Der frühere Kirchenmusiker Martin Bader bedankte sich durch seine Mitwirkung an der Orgel für „viel Freiraum für die Kirchenmusik“.