Mutter Teresa von Kalkutta, jetzt die Heilige Mutter Teresa von Kalkutta, hat einmal gesagt: „Anfangs glaubte ich, bekehren zu müssen. Inzwischen habe ich gelernt, dass es meine Aufgabe ist zu lieben. Und die Liebe bekehrt, wen sie will.“
Ich bin ihr als Student einmal begegnet. Sie kam Anfang der 90er Jahre zu Besuch zu Papst Johannes Paul II. nach Rom. Auf dem Programm stand auch ein Besuch an der Jesuiten-Universität Gregoriana, wo sie vor den Studenten in der Pause zwischen zwei Vorlesungen eine Ansprache halten sollte. Ich erinnere mich an den Eindruck, den ich von ihr mitgenommen habe. Ganz anders, als ich es erwartet hatte, war sie nicht die weiche, sanfte, einfühlsame Frau, die aus Rührung und Betroffenheit hilfsbereit ist. Vielmehr redete sie uns Studenten mit fast harschen Worten an, um uns eindringlich und kompromisslos die Liebe als handfeste Aufgabe ans Herz zu legen, oder sogar mehr: zur Verpflichtung zu machen. Im Nachhinein wurde mir klar: Ja, so jemand kann wirklich einen großen Orden führen und etwas Großes bewegen in der Welt.
Diesen Impuls gebe ich hier weiter: Liebe, das ist eine Aufgabe. Eine sehr handfeste Aufgabe, die alle Kraft, Klugheit und Entschiedenheit von uns verlangt. Wo es kein „ja, aber“ gibt. Die man nicht den Launen des Gefühls überlassen darf. Ja, unser alle Aufgabe als Christen ist es: zu lieben!