Dankbar, froh und erleichtert sind Stiftspropst Franz Joseph Baur und die evangelische Dekanin Dr. Nina Lubomierski, dass die beiden halbstündigen Gottesdienste zum Auftakt des Hl. Abends im Prantlgarten so gut von statten gegangen sind. Die Plätze – zweimal 200 Teilnehmer waren zugelassen – waren bei der telefonischen Anmeldung im Büro der Stadtkirche binnen zwei Stunden ausgebucht. Auf der Wiese war dann viel Platz, so dass zu keiner Zeit das Gefühl aufkam, es würde in Sachen Infektionsschutz riskant oder unangenehm. Freilich war die Stimmung sehr corona-geprägt, von der Zulassung durch den Ordnungsdienst mit gelben Warnwesten über das Abstandhalten bis zum Masketragen … obwohl man unter der Maske dann vielleicht doch heimlich „Stille Nacht“ mitsingen konnte. Das Wetter spielte mit, und jedenfalls der zweite Gottesdienst, der in die Abenddämmerung hinein reichte, war wirklich stimmungsvoll. Jedenfalls waren die beiden Zelebranten selbst am Ende ganz weihnachtlich gestimmt. Es gab auch viele positive Rückmeldungen. Und am wichtigsten: Das Evangelium von der Ankunft des Retters wurde verkündet! Weihnachten wurde gefeiert!
Allerdings ist der Kirchgang am Nachmittag des Hl. Abend nur eine Art Auftakt für die Feier in der Familie. Der eigentliche Gottesdienst des Weihnachtsfests ist die Christmette. Die Christmetten waren leider nicht als nächtliche Gottesdienste möglich, wie sie geistlich und liturgisch vorgesehen sind. Die vorgezogenen Eucharistiefeiern waren schlecht besucht – begreiflich: zu dieser unsympathischen Uhrzeit, mit all den Corona-Umständen. Aber auch die weiteren Gottesdienste an den Weihnachtstagen waren eher schlecht besucht. So war es doch ein Weihnachtsfest mit spürbaren Einschränkungen. Mit Ostern und Weihnachten hat nun bald ein ganzes Kirchenjahr unter Corona gelitten. Was das für das christliche Leben bedeutet, wird sich langfristig zeigen. Aber jedenfalls gehören die Andachten draußen „auf dem Feld“, wo seinerzeit die Hirten „lagerten“, zum Gewinn dieser schwierigen Zeit.