In der Zeitschrift „Christ in der Gegenwart“ hat der Münchener Religionspädagoge Prof. P. Bernhard Grom SJ eine Serie von Meditationen unter dem Titel „Beten mit dem Johannesevangelium“ aufgelegt. Sein Text zum Prolog, dem Weihnachtsevangelium, hat mich sehr angesprochen. Ich gebe ihn weiter und wünsche allen ein gnadenreiches, den Glauben vertiefendes Weihnachtsfest.
Du schweigst nicht,
wie wir es Dir oft vorwerfen.
Du bist nicht stumm,
wenn wir in die endlosen Weiten
des Universums lauschen
oder den Flug einer Möwe bewundern.
Himmel und Erde sind ein Nachhall
Deines Wortes „Es werde“,
das allem, was ist, Anfang war.
Die feinen Abstimmungen der Grundkräfte,
die unser Leben ermöglichen:
die Evolution vom Einzeller zum Menschen.
Dein Auftrag: „Voran!“
Alles spricht von Dir
in der Sprache von Materie und Naturgesetzen
mit ihrem erstaunlichen Entwicklungspotenzial,
doch auch begrenzt durch
Katastrophen, Verschleiß, Krankheit und Tod.
Die Welt bezeugt Deine Güte,
so gut sie es vermag.
Sie sprüht vor Leben,
ist aber kein Paradies.
Was Du durch sie nicht sagen kannst,
wolltest Du in Menschensprache kundtun,
höchst persönlich und mit dem Risiko,
nicht beachtet, missverstanden und angefeindet zu werden:
Dein Jawort ewiger Liebe.
So sehr hast Du uns Menschen geliebt,
dass Du Dein Innerstes mit Jesus verbunden
und ihm Dein Wort in den Mund gelegt hast.
Was er sprach, sagte er so,
wie Du es ihm gesagt hast,
und er tat, was er Dich tun sah:
Dein Dolmetscher und Bevollmächtigter,
autorisiert durch Tod und Auferstehung.
Wir danken Dir für dieses Wort.
Lass es uns mit offenem Ohr hören,
in all dem Stimmengewirr und Lärm.
Denn es allein schenkt uns
ewiges Leben.