Folgende Aufgabe hat der Stiftspropst als Leiter der Stadtkirche gestellt: Für eine Kirchenjahreszeit, konkret die kommende Fastenzeit und das Osterfest bis zum Weißen Sonntag, soll ein „stadtkirchliches Programm“ erarbeitet werden, natürlich auf der Basis des Besten, was jetzt schon gepflogen wird, aber auch mit Neuem, jedenfalls mit einem roten Faden. Leitfrage soll sein: Mit welchem Programm würden wir gern an die Öffentlichkeit gehen, um einzuladen, als Christ intensiv und geistlich fruchtbar diese Zeit im Kirchenjahr mitzufeiern?
Im Hintergrund steht die Vision von der künftigen Gestalt der Stadtkirche, die um zwei Pole kreist: zum Einen die vollständige Liturgie an der Stiftsbasilika, die sich an die breite, eher anonyme Öffentlichkeit der Stadt und darüber hinaus richtet und zur Mitfeier ohne sonderliche Beteiligung einlädt (was nicht heißt, dass wir dafür nicht weiterhin eine Menge ehrenamtlichen Engagements brauchen!). Und zum Zweiten ein aktives Gemeindeleben, das die Vielfalt der anderen Kirchen und der pfarrlichen Traditionen weiterführt, aber auch leistbar sein muss. An diesem Pol dürfte es aussichtsreicher sein, sich eine Gestaltung zu überlegen und etwas zu entwerfen, wovon wir überzeugt sind, als alles Bisherige einfach weiter zu führen, solange die personellen Ressourcen es hergeben, bis dort, wo wir am schwächsten sind, Lücken aufreißen (oder in pfarrlicher Gleichberechtigung möglichst überall gleichzeitig).
Um so einen Gestaltungsentwurf bemüht sich derzeit eine Arbeitsgruppe aus Ehrenamtlichen, die in Liturgie und Gemeindeleben in St. Peter und Paul engagiert sind. Für künftige Projekte darf es reihum gehen, dass eine Gruppe aus einer einzelnen Pfarrei die Gestaltungshoheit bekommt. Dieses geistliche Programm (oder wenigstens Bausteine dafür) darf ruhig die Handschrift und den besonderen Ortsbezug zu einer Pfarrei aufweisen. Die Anforderung ist aber tatsächlich: Es ist das Programm der Stadtkirche. Diesem Programm werden dann die vollen personellen (auch räumlichen und finanziellen) Ressourcen der Stadtkirche zufließen, während alles andere, was halt weiter gepflogen wird wie bisher, unter dem Vorbehalt steht: „solang der Vorrat reicht“. Es ist ein Experiment. Sie dazu auch den Artikel des Stiftspropts in der Weihnachtsausgabe der „Brücke“ unter dem Titel „Gartenschere oder Rasenmäher“. Der Stadtkirchenrat wird über das Ergebnis befinden.