ICH WILL

Von einem Mitglied der Stadtkirche habe ich einen starken Text des (mir unbekannten) Autors Jorge Bucay bekommen. Ein klares „ich will“, aber mit offenem Adressat. Zuerst der Mitmensch – klar. Aber ebenso gut oder sogar noch besser: Gott. Handschriftlich war auf dem Blatt, das bei jemand von uns am Küchenschrank klebt, das ich als Foto übermittelt bekam, notiert: „Manche Bitten sind von Gott seit je her erfüllt. Dessen sollten wir uns bewusst werden.“ Und die Pointe in der letzten Zeile – ganz stark! Neugierig? Also, hier der Text:

Ich will, dass du mir zuhörst, ohne über mich zu urteilen.

Ich will, dass du deine Meinung sagst, ohne Ratschläge zu erteilen.

Ich will, dass du mir vertraust, ohne etwas zu erwarten.

Ich will, dass du mir hilfst, ohne für mich zu entscheiden.

Ich will, dass du für mich sorgst, ohne mich zu erdrücken.

Ich will, dass du mich siehst, ohne dich in mir zu sehen.

Ich will, dass du mich umarmst, ohne mir den Atem zu rauben.

Ich will, dass du mir Mut machst, ohne mich zu bedrängen.

Ich will, dass du mich hältst, ohne mich festzuhalten.

Ich will, dass du mich beschützt, aufrichtig.

Ich will, dass du mir nahe kommst, doch nicht als Eindringling.

Ich will, dass du all das kennst, was dir an mir missfällt. Dass Du es akzeptierst. Versuch es nicht zu ändern.

Ich will, dass du weißt … dass du heut auf mich zählen kannst. Bedingungslos.