Kaum etwas ist so sehr mit Weihnachten verbunden wie „Stille Nacht, heilige Nacht“. Wir denken dabei vor allem an „still“ und „heilig“ und verbinden positive und aufbauende Gedanken damit: Stille, Ruhe, endlich ein Ende von Hektik und Stress. Und heilig – die ganz besondere Eigenschaft Gottes. Mit ihm kommen wir in Berührung, und wir lassen Ehrfurcht, Ergriffenheit, Rührung in uns aufsteigen.
Aber es ist immer noch eine Nacht. Dazu noch einmal das prophetische Wort der adventlichen Erwartung: „Ich schaue aus nach dem Herrn, ich warte voll Vertrauen auf Gott, meinen Retter. Mein Gott wird mich erhören. Zwar liege ich am Boden, doch ich stehe wieder auf. Zwar sitze ich in der Finsternis, aber der Herr ist mein Licht. Er wird mich hinausführen ins Licht, ich werde seine Heilstat erleben.“ (Mi 7,7-9 passim)
Wohl dem, der sich die Dunkelheit eingesteht, das Bedrückende wahr-nimmt, es so nimmt, wie es in Wahrheit ist: leidvoll, dunkel. Und es Gott hinhält in adventlicher Sehnsucht. Dann wird die Nacht zur stillen und heiligen Nacht. Dazu gehört Mut und Kraft. Dazu gibt Gott aber auch Gnade. Und so wird es Weihnachten!