Es ist sicher ein epochales Datum: Am 17. September 2017 wurde die Gründung der Stadtkirche Landshut festlich begangen. Damit ist nun eine Struktur geschaffen, die für eine Generation dem kirchlichen Leben der katholischen Pfarreien der Stadt Landhuts südlich der Isar Halt und Form gibt.
Der Bischofsvikar der Seelsorgeregion Nord, Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger, war da und hat den Festgottesdienst in der Stiftsbasilika St. Martin gefeiert. Mit ihm zusammen konnte die Vorsitzende des Stadtkirchenrats, Dr. Barbara Töpfner – von Schütz, eine ganze Anzahl Ehrengäste begrüßen, unter ihnen Herrn Oberbürgermeister Alexander Putz und den Bundestagsabgeordneten Florian Oßner. Auch Pfarrer aus dem Bistum Regensburg, aus dem nördlich der Isar gelegenen Teil der Stadt gaben uns die Ehre und zeigten so, dass der Begriff „Stadtkirche“ – er könnte ja vereinnahmend klingen und sich die Repräsentation des Katholischen in der ganzen Stadt anmaßen – recht verstanden wird und kein Anlass zu Verstimmung ist. Der Leiter der „Stadtkirche“, Stiftspropst Msgr. Dr. Franz Joseph Baur, verlas das Errichtungsdekret des Generalvikars. Endlich – nach dem langen Einzug der Ministranten aus den vier Pfarreien und der Patronatsstangen mit den heiligen Patronen aller unserer Kirchen und Kapellen und dem langen Einleitungsteil und dem Kyrie aus Mozarts Krönungsmesse – endlich zum Gloria durfte man sich setzen. Allerdings waren so viele Gläubige gekommen, dass bei weitem nicht jeder einen Sitzplatz hatte.
Ein großartiges musikalisches Programm zierte den Gottesdienst. Unter der Leitung der Dekanatskirchenmusikerin Gabriele Schönfelder sangen die Mitglieder der vier Kirchenchöre gemeinsam Mozarts Krönungsmesse. Von der Empore begleiteten Bläser einige Lieder und Rufe. Die Männerschola von St. Peter und Paul (darunter spontan auch Pfarrer i.R. Heinz-Joachim Quasbarth) unter Hans Pscheidl steuerte ihren Teil bei, sowie als Kantor Hubert Gruber und an der Orgel Jeni Böhm. Ein besonderes Element, das die Fotografen mehrerer Presseorgane auf den Plan lockte, war die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch die vier Kirchenpfleger und den Stiftspropst. Was da besiegelt wurde, erläuterte einführend der Stadtkirchenpfleger Richard Eder.
Was hatten wir für Glück, dass das so schlecht vorher gesagte Wetter bis über Mittag hielt. So konnte der Kirchenzug in die Freyung stattfinden. Der Weihbischof segnete dort das ehemalige Pfarrhaus von St. Jodok nach seiner Renovierung und übergab es seiner Bestimmung als künftigem zentralem Büro der Stadtkirche. Das Haus stand den ganzen Nachmittag über offen und lockte viele neugierige Besucher an. Die Architekten Wilhelm Zett, Marion Fehmi und Dieter Eck hatten viel her zu zeigen und durften viel Lob für ihre Arbeit hören.
Fleißige Helfer hatten auf der Freyung vor dem Portal von St. Jodok ein Festzelt aufgebaut. Dort fand die Beköstigung statt. Musikalisch ging es weiter mit den Hofberger Blechbläsern und einem australischen Straßenkünstler, der vom Stadtspektakel herüber gekommen war. Ministranten boten zugunsten der Reisekasse für die Ministrantenfreizeit in Garmisch-Partenkirchen und die Ministrantenwallfahrt nach Rom im nächsten Jahr Buttons an: Festabzeichen mit den Bildern der vier Pfarrkirchen. Eine Prosecco-Bar, das Angebot süßer und saurer Leckereien des Teams von der Tafel in St. Peter und Paul, ein Bücherbasar und das Kuchenbuffet waren zusätzliche Treffpunkte. Lange blieb auch der Weihbischof noch bei uns und kam mit vielen Leuten ins Gespräch. Die Regenschauer des Nachmittags konnten den Erfolg des Gründungsfests der Stadtkirche nicht mehr trüben. Mit dem Schwung dieses Tages, vor allem mit dem Segen Gottes und dem Engagement vieler, vieler freiwilliger Akteure, können wir zuversichtlich in die neue Zeit der Stadtkirche hinein gehen.