„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick …“
Wer kennt nicht den berühmten Beginn des Osterspaziergangs in Goethes Faust? Natürlich ist es damals wie heute der Frühling und der arbeitsfreie Feiertag, der die Leute hinaus treibt ins Grüne. Nach Monaten des Lockdowns treibt uns in diesem Jahr auch der Überdruss hinaus ins Freie. An den schönen Tagen, die schon waren, konnte man das erleben. Vieles darf mit spielen und mit herein spielen, um den Osterglauben an die Auferstehung Christi mit Erfahrung zu unterfüttern. Als Gruß zu Ostern hier ein Text der reformierten feministischen Theologin (sie lebt und lehrt im schweizerischen Basel) Luzia Sutter Rehmann:
Mich dem Leben in die Arme werfen
Wir sind auf der Suche
nach einer Kraft,
die uns aus den Häusern,
aus den zu engen Schuhen
und aus den Gräbern treibt.
Aufstehen und
mich dem Leben in die Arme werfen –
nicht erst am Jüngsten Tag,
nicht erst, wenn es nichts mehr kostet
und niemandem mehr weh tut.
Sich ausstrecken nach allem,
was noch aussteht,
und nicht nur nach dem Zugebilligten.
Uns erwartet das Leben.
Wann, wenn nicht jetzt?