Sieben Worte Jesu am Kreuz

Als Impuls für die Karwoche ein Lesetipp: Karl Rahner, Gebete des Lebens, hg. v. Albert Raffelt, mit einem Vorwort des jüngst verstorbenen Rahner-Schülers Kardinal Lehmann. Darin findet sich die Meditation über die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz.
Wir befinden uns nach der Leseordnung der Kirche im Lesejahr B, das heißt, wir folgen dem Markusevangelium. Markus bringt als letztes Wort Jesu den dramatischen Ruf: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Dazu Karl Rahner:
„Es naht sich dir der Tod. Nicht das Ende des Leibeslebens, das Erlösung und Friede ist. Sondern der Tod, der die letzte Tiefe, die unvorstellbare Tiefe der Zerstörung und der Not ist. Es naht der Tod, der Entleerung, grauenvolle Ohnmacht, zermalmende Öde ist … Und in dieser Nacht des Geistes und der Sinne, in dieser Leere des Herzens, in dem alles verbrannt ist, ist deine Seele immer noch im Gebet, wird diese grauenhafte Öde eines im Schmerz verbrannten Herzens in dir ein einziger Ruf zu Gott. O Gebet des Schmerzes, der Verlassenheit, der abgründigen Ohnmacht, Gebet des verlassenen Gottes, sei selber angebetet. Wenn du, Jesus, so betest, in solcher Not betest, wo ist da noch ein Abgrund, aus dem man nicht zu deinem Vater rufen dürfte? Wo ist eine Verzweiflung, die nicht, in deiner Verlassenheit geborgen, selbst zum Gebet werden könnte? Wo ist ein Verstummen in Qual, das nicht wissen müsste, dass solcher stummer Schrei noch gehört wird mitten im Jubel des Himmels?“

Fastenzeit

Barmherziger Gott,
du bist den Demütigen nahe
und lässt dich durch Buße versöhnen.
Neige dein Ohr unseren Bitten
und segne alle, die gekommen sind,
um das Aschenkreuz zu empfangen.
Hilf uns, die vierzig Tage der Buße
in rechter Gesinnung zu begehen,
damit wir das heilige Osterfest
mit geläutertem Herzen feiern.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Stadtpatron Sebastian

Der 20. Januar ist der Gedenktag des Hl. Sebastian, Patron der Stadt Landshut. Aus diesem Anlass feiern einzelne Gruppen Gottesdienst. Um den Stadtpatron zu ehren, lädt der Stadtrat zum Sonntagsgottesdienst am 21.1.2018 ein, 11.00 Uhr in St. Martin. Der Gottesdienst wird – entsprechend seiner langen Tradition in St. Jodok – vom Achdorfer Männerchor musikalisch gestaltet. Es gibt eine eigene „Sebastiani-Messe“ für vierstimmigen Männerchor. Am Sebastianitag selbst, Samstag, 20.1.2018, feiern die Königlich Privilegierten Feuerschützen um 10.30 Uhr in St. Sebastian Gottesdienst. Und schließlich haben die Wirtsleute der Stadt und des Landkreises Landshut die Tradition, in St. Martin ein jährliches Sebastianiamt zu feiern. Es findet am Montag, 22.1.2018, um 10.00 Uhr statt.
Alle diese Gruppen haben ihre besondere Verbundenheit mit dem Hl. Sebastian. Hoffentlich pflegen auch alle, die Sebastian heißen, die Verbindung zu ihrem Namenspatron. Aber der Tag des Hl. Sebastian sollte ein Gedenktag für alle sein. Christlicher Märtyrer, Soldat von Beruf, aber vor allem Kämpfer für die gute Sache des Glaubens, Kämpfer, der lieber bereit war, selbst zu leiden als andere anzugreifen, mutig und offen bis zum letzten Atemzug – das ist ein Patron für alle Christen.

Weihnachtszeit

Kürzlich – genauer gesagt, am 3. Advent – habe ich miterlebt, wie jemand in großer Runde noch eine „schöne restliche Weihnachtszeit“ gewünscht hat. Tatsächlich, der Sprachgebrauch und der Lebensrhythmus der Leute kippen immer mehr dahin, die „Weihnachtszeit“ als Zeit vor Weihnachten aufzufassen. Die ist dann an Weihnachten vorbei. Folglich bietet die Jugendorganisation des Lion’s Club Landshut an, bereits am Mittwoch nach Weihnachten (also am 27. Dezember) mit der Abholung der abgetakelten Weihnachtsbäume zu beginnen.

Wer als Christ Weihnachten feiert, behält den geschmückten Christbaum noch in der Wohnung, um die wirkliche Weihnachtszeit zu feiern: die Tage nach Weihnachten. Diese Tage sind in vielerlei Hinsicht geeignet, um Weihnachten zu feiern, nicht die Glühwein-Seligkeit, den Einkaufsrausch, die Siege in der Geschenkeschlacht und was sonst noch alles vor Weihnachten begangen wird.

Das Weihnachtsfest hat einen Oktavtag, den 8. Tag, den 1. Januar, der als Hochfest der Gottesmutter und als Weltfriedenstag gefeiert wird. Eine Woche ist nicht zu wenig, um den Weihnachtsfrieden bei sich – hoffentlich auch in der Welt – ankommen zu lassen. Beim Frieden ist es nicht mit einer einmaligen Verkündigung getan. Er braucht Zeit, um Wirklichkeit zu werden. Man muss Vertrauen in den Frieden entwickeln können.

Die Weihnachtszeit beinhaltet den Sonntag der Heiligen Familie und das Fest der Erscheinung des Herrn, an dem des Besuchs der Weisen aus dem Osten gedacht wird. Ein Zeitraum, der zur Verfügung steht für die Pflege der Beziehungen in der Familie und im Kreis der Bekannten, mit Besuchen und Begegnungen.

Und schließlich endet die Weihnachtszeit mit dem Fest der Darstellung des Herrn nach 40 Tagen im Tempel von Jerusalem: Mariä Lichtmess am 2. Februar. (Dass Sie so lange Ihren dürren Christbaum in der Wohnung stehen lassen, ist freilich nicht verlangt.) „Meine Augen haben das Heil gesehen …“ (Lk 2,30). Zeit, um Weihnachten auszukosten, über Jesus Christus nachzudenken, etwas zu lesen, darüber zu sprechen. Nur so wird das Fest geistlich fruchtbar.

In diesem Sinn wünsche ich mit den Worten des bekannten Lieds eine fröhliche, selige gnadenbringende Weihnachtszeit, mindestens acht Tage lang, besser bis Dreikönig, richtigerweise bis zum Sonntag nach Dreikönig, dem Fest „Taufe des Herrn“, aber am besten bis zum 2. Februar. (FJB)

Advent

Ein befreundeter Pfarrer aus einem anderen Bistum erzählt mir, wie er vor Jahren als Kaplan eingeladen war, beim Seniorennachmittag einen geistlichen Impuls zu halten. Alle saßen bereit, die Tische waren gedeckt, es sollte mit einer Besinnung beginnen. Der Kaplan begann, mit bedeutungsvoller Stimme: „Advent … Können wir noch warten?“ In die bedeutungsvolle Pause hinein tönte eine Stimme: „Ne, Herr Kaplan, ich glaub‘, wir können schon mal anfangen mit Kaffee und Kuchen.“

Schade, die Besinnlichkeit war natürlich weg. Dabei wäre die Frage sehr berechtigt gewesen. Versuchen Sie doch einmal, Weihnachten nicht schon voraus zu feiern, sondern erst wenn es soweit ist. Dass erst nach der Christmette, und  zwar der richtigen Christmette am Hl. Abend (nicht: Nachmittag) Anlass für ein festliches Essen besteht, ist zwar für alle Menschen guten Willens einsichtig. Aber dazu fordere ich nicht ernsthaft auf, dieser Sinnzusammenhang ist längst der allgemeinen Feierlust zum Opfer gefallen. Ich leiste auch keinen Widerstand mehr, wenn bei den „Weihnachtsfeiern“ im Altenheim „Stille Nacht“ gesungen wird. Aber irgendetwas wird es doch geben, wo Sie es schaffen, dass sie es sich wirklich bis Weihnachten, das heißt, mindestens bis zum Hl. Abend, aufheben. Und wenn es nur das Entzünden der Kerzen am Christbaum ist.

Wenn es gar nichts mehr gibt, was wir nicht schon vorweg genommen haben, was wir auf uns zukommen lassen müssen, was wir erwarten müssen, dann, befürchte ich, kommt auch gar nichts mehr auf uns zu. Dann brauchen wir auch nichts mehr erwarten vom Weihnachtsfest und von Gott, der uns eigentlich dieses Fest schenken möchte, und zwar zu seiner Zeit. (FJB)

Heiliges Experiment

Zu den bedeutenden Jubiläen des Jahres gehört auch ein schmerzliches Datum: Vor 250 Jahren endete mit der Vertreibung der Jesuiten aus den südamerikanischen Reduktionen das „Heilige Experiment“. Das war der Aufbau von Siedlungen („reducciones“) als Zufluchtsstätten für die einheimischen Indios in den spanischen und portugiesischen Kolonialgebieten Südamerikas. Unter der Leitung der Ordensleute waren solche Siedlungen zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte gekommen. Den Sklavenjägern und Kolonisten waren sie ein Dorn im Auge, und so gelang es ihnen im Verein mit der anti-katholischen Lobby in Europa, 1767 ein königliches Dekret zur Vertreibung der Jesuiten zu erwirken. Die Siedlungen zerfielen, und der Status der Ruinen als UNESCO-Weltkulturerbe ist kein wirklicher Trost für die verbrecherische Politik der damaligen europäischer Aufklärer.

Die Jesuiten kamen erst mit der zweiten oder dritten Generation von Kolonialisten in die neu entdeckten und eroberten Gebiete Südamerikas. Sie zeichneten sich gegenüber dem Missionswerk anderer Orden von Anfang an dadurch aus, dass sie ein größeres Gespür von die Sprachen, die Kulturen und die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung aufbrachten. Gewiss waren die Siedlungen, die zusammen fast so etwas wie einen „Jesuitenstaat“ in Paraguay bildeten, keine Entwicklungszusammenarbeit im heutigen Sinn, sondern – was aber offenbar mit indigenen kulturellen Mustern gut zusammen ging – ziemlich paternalistisch geführt. Ziel war eine nachhaltige Christianisierung der Bevölkerung, was Menschlichkeit, wirtschaftlichen Wohlstand und künstlerische Werte einschloss, aber nicht unbedingt Emanzipation und Autonomie. Dennoch war dieses Missionswerk eine erfolgreiche und beeindruckende Alternative zur üblichen Kolonialisierung. Die mutwillige Zerstörung und die gewaltsame Vertreibung der Jesuiten, von den Gräueln gegenüber den Bewohnern der Reduktionen ganz zu schweigen, ist eines der dunkelsten Kapitel der sich sonst so hell und leuchtend darstellenden Geschichte der europäischen Aufklärung.

Die Arbeit für Menschlichkeit und Gerechtigkeit ist, unter welchen Zeitumständen auch immer, christliche Berufung. Das frühere Bestreben sei gewürdigt, um das heutige zu beflügeln.

Bruder Klaus von Flüe

Der 25. September ist der Gedenktag des Hl. Bruder Klaus von Flüe, des großen Nationalheiligen der Schweiz. In diesem Jahr bekommt der Gedenktag besondere Beachtung, denn es sind genau 600 Jahre, dass Klaus 1417 geboren wurde.

Während sein Wirken als Ratgeber und Friedensstifter bis heute einhellig geschätzt und bewundert wird, löst seine Entscheidung, Frau und Kinder zu verlassen und als Einsiedler zu leben, eher Befremden aus. Ein wenig lässt sich das auffangen mit dem Hinweis, dass seine Frau Dorothea einverstanden war und gleich ihm als Heilige betrachtet werden darf. Aber die Figur des Hl. Bruder Klaus trägt noch weitere, sehr mittelalterliche Züge an sich, so etwa die Überlieferung, dass er sich in den letzten Lebensjahren von nichts anderem mehr ernährte als von der Hl. Kommunion.

Nun, es scheint nicht unmöglich, von der sympathischen Seite des Bruder Klaus als bedeutender Identifikationsfigur für die katholische Schweiz (und darüber hinaus) auch einen modernen Weg zu den tieferen geistlichen, mystischen Wurzeln des Heiligen zu bahnen. Jedenfalls hat das Liturgische Institut der Schweiz zum 600. Geburtstag des Heiligen mittels Wettbewerb ein neues Kirchenlied heraus gebracht, das seine radikale Spiritualität sehr gut in die heutige Zeit und die heutige Sprache übersetzt (einschließlich eines interessanten Rhythmus in der Gesangsmelodie, hier etwas unbeholfen mit dem Bindestrich wiedergegeben):

 

Glauben, hoffen – und sich sehnen,
ahnen, dass es mehr noch gibt,
wachen, lauschen – mit Gott ringen:
Niklaus sucht den rechten Weg.

 

Alles lassen – alles geben,
pilgern, in die Ferne zieh’n,
zögern, nicht mehr – weiter wissen:
Niklaus geht den steilen Weg.

 

Harren, umkehr’n – einwärts ziehen,
tief im Ranft die Mitte finden,
fasten, schweigen – und empfangen:
Bruder Klaus geht seinen Weg.

 

Christus schauen – Früchte tragen,
aus des Lebensquelle schöpfen,
Frieden stiften – Einheit wahren:
Bruder Klaus weist uns den Weg.

 

Unser eignes – Leben leben,
füreinander, Gott zu eigen,
staunend, fragend – wir verehren
Bruder Klaus und Dorothee.

 

Vaters Willen – wir erforschen,
Sohnes Stimme wir erhorchen,
Geistes Kraft in – uns wir trauen,
den Dreieinen wir lobpreisen. Amen.

1. September – „Tag der Schöpfung“

Seit einigen Jahren wird der 1. September ökumenisch als „Tag der Schöpfung“ begangen. Ursprünglich eine Initiative aus der Orthodoxie hat Papst Franziskus diesen Tag auch in der lateinischen Kirche offiziell eingeführt. Das Anliegen dieses Tages verdoppelt nicht das Erntedankfest, sondern rückt das Mitleiden mit der ausgebeuteten, gefährdeten, entfremdeten Kreatur in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Als Impuls zum Schöpfungstag ein Gebet von Papst Franziskus aus der Enzyklika „Laudato sì“ (2015) (Nr. 246):

 

Allmächtiger Gott,
der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist
und im kleinsten deiner Geschöpfe,
der du alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,
damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
Überflute uns mit Frieden,
damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem schaden.
Gott der Armen,
hilf uns, die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde,
die so wertvoll sind in deinen Augen,
zu retten.

Heile unser Leben,
damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung.
Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinn suchen
auf Kosten der Armen und der Erde.
Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken
und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen
auf dem Weg zu deinem unendlichen Licht.
Danke, dass du alle Tage bei uns bist.
Ermutige uns bitte in unserem Kampf für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
Amen.

Wettersegen

Nicht selten heißt es, dass uns der „Wettergott“ wohl gesonnen war. Oder ich werde als Geistlicher aufgefordert, durch meinen guten „Draht nach oben“ für passendes Wetter zu sorgen. Nun, Gott hat wahrlich Besseres zu tun, als auf die diversen Wetterwünsche von Veranstaltern oder für unsere Outdoor-Aktivitäten zu reagieren. Und doch hat es seinen guten Sinn, Gott um gedeihliches Wetter zu bitten. Wir tun das auch zwischen dem Fest des Hl. Markus (25. April) und dem Fest Kreuzerhöhung (14. September) mit dem Wettersegen am Ende der Messe. Ich habe einen schönen Text gefunden, der dem nachsinnt. (FJB)

Den Wettersegen beten,
um sich bewusst werden zu lassen,
dass alles Wachsen und Gedeihen
nicht unser menschliches Machwerk ist,
sondern allein von Gott kommt.

Den Wettersegen sprechen,
um das Bitten nicht zu verlernen
für alles Notwendige,
das wir brauchen wie die Luft
und unser tägliches Brot.

Den Wettersegen pflegen,
um – im besten Sinn des Wortes –
einfach, demütig und bescheiden zu leben
im Umgang mit den Dingen des Alltags.

Den Wettersegen achten und ehren,
um selbst achtsam zu bleiben
für die unzähligen Spuren Gottes
im Garten seiner Schöpfung.

Den Wettersegen andächtig empfangen,
um Gottes verborgene Gegenwart zu erahnen,
der nicht im Sturm, nicht im Beben,
sondern im leisen sanften Säuseln einhergeht.
(Paul Weismantel)

Pfarrer Sebastian Kneipp

Der 17. Juni 2017 ist der 120. Todestag des berühmten Wasserdoktors Pfarrer Sebastian Kneipp – vielleicht eine gute Gelegenheit, in diesen sommerlichen Tagen an ihn zu erinnern. Bis heute werden seine Verfahren angewandt, im Kurort Bad Wörishofen und weit darüber hinaus. Es ist noch nicht lange her, da wurde in Landshut das Hl. Geistspital zertifiziert als Einrichtung, wo man eine wohltuende Behandlung nach Kneipp bekommen kann. Und weit über die speziellen Methoden von Wassertreten, Kaltbädern, Güssen und Dämpfen hinaus wird im Vorfeld und Umfeld der Schulmedizin eine naturnahe und unmittelbar erfahrungsbasierte Art gepflogen, sich etwas Gutes zu tun. Einfach ausprobieren, und wenn es hilft, ist es gut. Das ist der Weg, den Sebastian Kneipp eingeschlagen hat, und der ihn zum „Wasserdoktor“ werden ließ.
Manche dieser Wege führen heutzutage auch ins Gestrüpp esoterischer Anschauungen und abstruser Systematiken von angeblichen Heilkräften von Steinen, Pflanzen, Bewegungsmustern, Zauberpraktiken, Zahlen. Da bin ich sehr skeptisch und möchte rufen: Halt ein! Weg mit dem Unfug! Zurück zu den aller unmittelbarsten und direktesten Erfahrungen: Kontakt mit dem Wasser, Gespür für die Wirkung von Wärme und Kälte, ein waches Körpergefühl möglichst unabhängig von Mittelchen und Wirkstoffen. Das ist immer wieder ein guter Anfang, der auch und vor allem auf dem Vertrauen beruht, dass Gott als Schöpfer der Natur die Dinge heilsam, wohltuend und gut geordnet hat. „Mein ganzes Streben ging dahin,“ schreibt Pfarrer Sebastian Kneipp in seinem Testament, „das, was der Schöpfer und im Wasser und in den Kräutern bietet, vorzulegen und zu erklären. Wie bei einer Ausstellung verschiedene Gegenstände zur Schau ausgestellt sind, so ist hier verschiedenes für das Leben Brauchbare zu finden.“
Bestimmt, das Wasser lässt sich immer wieder neu entdecken als brauchbar und wohltuend für das Leben, zum Trinken, zum Baden, zum Waschen und mehr. (FJB)