Am Montag, 3.11.2025, war in der Zeitung zu lesen, dass der Stadtrat im Rahmen von Konsolidierungsmaßnahmen des Haushalts beschlossen hat, künftig die kirchlichen Baumaßnahmen nicht mehr dem freiwilligen Zuschuss in Höhe von 5 % zu fördern, wie es (nachdem lange 10 % üblich waren) in letzter Zeit gehandhabt wurde. Eine populistische Töne, die – laut Zeitung – in diesem Zusammenhang laut geworden sind, verdienen keine Beachtung, wohl aber die Sache selbst.
Der Stiftspropst gab eine Antwort in der Predigt, die er zum Martinsfest in der Stiftsbasilika gehalten hat. Er machte den Wert der Solidarität in der Gesellschaft stark. Den Martinsmantel, der sonst als Zeichen der Soldarität geteilt wird, spannten einige Ministranten symbolisch zu einem roten Kirchendach auf: ein Dach der Solidarität. Solidarität bedeutet, dass die Aufgaben und Probleme als gemeinsame Aufgaben und Probleme gesehen werden. „Es geht uns gemeinsam gut oder gemeinsam schlecht.“ Solidarität ist nie einseitig, sondern nimmt den Empfangenden ebenso in die Pflicht wie den Gebenden. Solidarität ruht auf vielen Schultern … oder Säulen, wie das Kirchendach. „Über Geld können wir reden,“ sagte der Stiftspropst direkt in Richtung des Stadtrats. Aber wenn die Streichung der Zuschüsse bedeutet, dass die Solidarität aufgekündigt wird, dass die Kirche mit den Lasten, die sie zugunsten der Öffentlichkeit stemmt, allein gelassen wird, dann tut das weh. Jedenfalls, so versicherte er, würde von Seiten der Kirche die Solidarität nicht aufgekündigt. Wir bleiben offen für die ganze Gesellschaft und werden das, was wir mit unserer Caritas, den kirchlichen Schulen, all unseren Gebäuden und insgesamt mit dem christlichen Leben leisten, weiterhin als segensreichen Beitrag zum Wohl der Allgemeinheit einbringen.