Wettersegen

Nicht selten heißt es, dass uns der „Wettergott“ wohl gesonnen war. Oder ich werde als Geistlicher aufgefordert, durch meinen guten „Draht nach oben“ für passendes Wetter zu sorgen. Nun, Gott hat wahrlich Besseres zu tun, als auf die diversen Wetterwünsche von Veranstaltern oder für unsere Outdoor-Aktivitäten zu reagieren. Und doch hat es seinen guten Sinn, Gott um gedeihliches Wetter zu bitten. Wir tun das auch zwischen dem Fest des Hl. Markus (25. April) und dem Fest Kreuzerhöhung (14. September) mit dem Wettersegen am Ende der Messe. Ich habe einen schönen Text gefunden, der dem nachsinnt. (FJB)

Den Wettersegen beten,
um sich bewusst werden zu lassen,
dass alles Wachsen und Gedeihen
nicht unser menschliches Machwerk ist,
sondern allein von Gott kommt.

Den Wettersegen sprechen,
um das Bitten nicht zu verlernen
für alles Notwendige,
das wir brauchen wie die Luft
und unser tägliches Brot.

Den Wettersegen pflegen,
um – im besten Sinn des Wortes –
einfach, demütig und bescheiden zu leben
im Umgang mit den Dingen des Alltags.

Den Wettersegen achten und ehren,
um selbst achtsam zu bleiben
für die unzähligen Spuren Gottes
im Garten seiner Schöpfung.

Den Wettersegen andächtig empfangen,
um Gottes verborgene Gegenwart zu erahnen,
der nicht im Sturm, nicht im Beben,
sondern im leisen sanften Säuseln einhergeht.
(Paul Weismantel)